Generationentafel
Wechsel von der Periodentafel zur Generationentafel
Auf Empfehlung des Versicherungsexperten, Dr. Olivier Deprez, hat der LUPK-Vorstand an seiner Sitzung vom 10.12.2014 einen Wechsel der versicherungstechnischen Grundlagen von der Periodentafel auf die Generationentafel beschlossen. Diese Grundlagen dienen dazu, den Kapitalbedarf (Barwert) für laufende Rentenleistungen zu berechnen. Die künftige finanzielle Sicherheit der LUPK wird mit der Einführung der Generationentafel erhöht. Der Wechsel hat aber eine einmalige Verschlechterung des Deckungsgrades zur Folge.
Technische Grundlagen: Perioden- oder Generationentafel
Was sind technische Grundlagen?
Technische Grundlagen sind Sammlungen von Daten in Bezug auf verschiedene Wahrscheinlichkeiten wie beispielsweise:
- Sterbewahrscheinlichkeit;
- Invalidisierungswahrscheinlichkeit;
- Wahrscheinlichkeit, beim Tod einen Partner oder Kinder zu hinterlassen.
Seit gut einem Jahrhundert beobachtet das Bundesamt für Statistik die Sterblichkeit der Bevölkerung in der Schweiz und erstellt daraus sogenannte Sterbetafeln. Die erste Sterbetafel für die Schweiz stammt aus den Beobachtungen von 1876/1880.
Technische Grundlagen sind wichtig für die Bewertung der Vorsorgeverpflichtungen und zur Bestimmung der Risikoprämien und der Umwandlungssätze. Pensionskassen können auf zwei Arten von technischen Grundlagen zugreifen: Periodentafeln und Generationentafeln.
Periodentafel
Wie es der Name bereits sagt, werden die dieser Tafel zu Grunde liegenden Daten über eine bestimmte Periode beobachtet bzw. gesammelt. Die Erhebung findet in der Regel über einen Zeitraum von fünf oder zehn Jahren statt. Die Daten zeigen eine Momentaufnahme, bei welcher die Sterblichkeitsabnahme der Zukunft nicht eingerechnet wird. Weil die Lebenserwartung aber weiter steigt, muss das Vorsorgekapital der Rentnerinnen und Rentner laufend angepasst werden Bei der LUPK wurde das Vorsorgekapital Renten zu diesem Zweck jeweils um 0,5% pro Jahr erhöht.
Generationentafel
Anders als bei der Periodentafel berücksichtigt die Generationentafel die aktuelle Sterblichkeit einer Generation sowie die zukünftige Sterblichkeitsabnahme. Die Sterbewahrscheinlichkeit ist abhängig von Alter, Geschlecht und Geburtsjahrgang. Die zukünftigen Änderungen und Entwicklungen werden durch Extrapolation berechnet, die auf mathematischen Modellen beruht. Dies ermöglicht eine wesentlich genauere Bewertung der eingegangenen Rentenverpflichtungen.
Die Generationentafel enthält im Gegensatz zur Periodentafel eine Prognose über die zukünftige Veränderung der Sterblichkeit. Jährliche Aufstockungen des Vorsorgekapitals Renten sind deshalb nicht erforderlich. Der unmittelbare Kapitalbedarf ist aber höher als bei der Periodentafel und führt bei der LUPK zu einer einmaligen Verschlechterung des Deckungsgrades von ca. 1,5%.